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Modulare Modellbahn - der Bau 

Der Gedanke, Modellbahnen in modularer Konzeption zu entwerfen, ist schon recht alt. Es gibt diverse Ansätze und Normen, um Module aufzubauen. In Deutschland hat sich eine große Fangemeinde in den Spurweiten H0 und N zu der Modulnorm von FREMO zusammengefunden. Hier ist ein sehr prototypischer Ansatz gewählt, der in großem Maße zu Normierungen geführt hat. Auch bei FREMO gibt es amerikanische Module, wobei diese meines Wissens bisher nur im H0-Bereich zu finden sind (N ist wohl noch in Planung).

Die große Modulnorm in USA ist NTrak. Diese 1973 in Signal Hill, CA geschaffene Norm hat zum Ziel, große Fahranlagen auf Veranstaltungen aufzubauen. Drei Gleise müssen durchgehend auf jedem Modul installiert sein - zwei Hauptstreckengleise und ein Nebenstreckengleis. Eine genaue Beschreibung in deutsch auf ca. 20 Seiten ist im Downloadbereich auf der deutschen NTRAK-Website zu finden.

oNeTRAK - Module

Viele der Modulnormen sind auf Basis der NTRAK Normen erstellt, da oNeTRAK ein Ableger von NTRAK ist. Ziel war es, im Vergleich zu NTRAK leichtere und transportablere Module zu entwerfen, die auch besser daheim zu integrieren sind. Es wird eine einspurige Nebenlinie dargestellt:

  1. Modulhöhe:
    Die Schienenoberkante ist 40 inches (1016mm) über dem Boden, die Füße sollen verstellbar sein: +/- 1 inch (25,4mm)
    Dies erreicht man durch Einschlagmuttern und entsprechende Maschinenschrauben in den Beinen (s.u.).

  2. Modulabmessungen:
    Die Rahmenlänge wird in Fuß-Schritten gemessen. Empfohlene Standardlänge ist 4 foot (1220mm), Rahmenbreite 12 inches (305mm) Minimum, kann zusätzlich verbreitert werden bis zu 1 foot hinten oder vorne, max. zulässige Breite 3 foot (915mm). Module können 2, 4, 6 und 8 foot lang sein.

  3. Modulverbindung:
    Wie bei NTrak werden die Module mit Schraubzwingen (C-Clamp) und Standard Atlas Gleisstücken von 4.91" (125mm) Länge verbunden.

  4. Gleise:
    Gleis mit Code 80 ist Standard, Code 55 ist zulässig, wenn am Modulende der Anschluß für Atlasgleis vorhanden ist. Weichen #6 oder größer zulässig. Ein Gleis muß durchgehend sein, zusätzliche durchgehende Gleise sind zulässig.

  5. Gleisradien:
    Der min. Radius beträgt 18 inches (457mm). Bei S-Kurven muß mindestens eine gerade Strecke von 7 inches = 178mm dazwischen liegen. Am Modulende muß min. 4 inches (102mm) gerade Strecke verlegt werden.

  6. Gleislage:
    Bei gerade Modulen ist die Gleislage frei, allg. Empfehlung 4-6 inches (102 - 152mm) von der Vorderseite zurückgesetzt. Ausbuchtungen in den Modulen sind zulässig wie bei Ntrak Norm. Bei 2 und 3 Gleisen: Schienenabstand 1,5 inches (38mm) - von Mitte zu Mitte gemessen.

  7. Eckmodule:
    Standard-Eckmodule (90°) können 30 x 30 Inches (762 x 762mm s.u.), 3 x 3 feet ( 915 x 915mm) oder 4 x 4 feet betragen. Die Gleislage sollte 6 inches (152,4mm) von der Frontseite zurückgesetzt sein. Dies ermöglicht es leichter einen Gesamtplan mit "Innenecken" zu planen. Auf einer 30 x 30 Inches (762 x 762mm) Ecke ist reichlich Platz für 18 inch (457mm) Radien - bis max. 500mm.

  8. Endmodule:
    sind Module mit einer 180° Kurve. Mindestabmessung ist 3 x 4 feet (915 x 1220mm) um den Mindestradius von 18 inch (457mm) zu ermöglichen. Zwei 2 x 3 feet Einheiten sind leichter zu transportieren. Der Abstand zwischen den Gleisen am Modulende muß 3 foot (915mm) oder größer (in "foot"-Schritten) sein.

  9. Ausweichstellen:
    Immer min. über zwei Module bauen. Gleislänge der Ausweichstelle muß 7 foot (2134mm) oder länger sein. Darauf sollen 2 Loks, 18 Waggons und eine Caboose (Bremserwagen) Paltz finden. Clubs sollten versuchen eine oder mehrere Ausweichstellen in ein Layout einzubauen. Zwei- oder dreigleisige Module können dazwischengeschaltet werden um die Ausweichstelle zu erweitern.

  10. Elektrischer Anschluß:
    Die Hauptlinie - die Red line nach Ntrak-Norm - hat den Roten Stecker (alter Lautsprecherstecker) wie Standard NTRAK, die weiße und 220 Volt Verkabelung ergänzen die Module.

  11. Gelände Hintergrund:
    Jede Art von realistischer Gestaltung ist zulässig. Hügel, Berge zum Modulende hin auf Grundebene Abflachen lassen (wegen Anschlußmodulen die möglicherweise nur flach sind). Front und Rückfläche farblich dem Gelände anpassen, normalerweise braune oder grüne Farbtöne wählen. Trennwände zwischen den Modulen sind nicht zulässig! Senkrechte Rückwände für den Geländehintergrund oder Himmel sind freigestellt. (Höhe vermutlich nach NTARK Norm: Standard 14 inches (356mm), min. 8 inches (203mm)).

  12. Modulversatz:
    Schräge Module in "foot" Schritten sind zur Auflockerung zulässig. Beachten daß min. Radius von 18 inches (457mm) und eine gerade Strecke zwischen S-Kurven eingehalten wird.

  13. Abzweigungen:
    Die schmalste Abzweigung ist 3 x 4 feet (915 x 1220mm). Bitte min- Radius von 18 feet (457mm) beachten.

  14. Steigungen:
    1.5% max. ist möglich. Steigungen können an anderen Modulen mit Unterlegblättchen ermöglicht werden. Steigungen benötigen dem Vorbild ähnlich einen "helper district" und "helper engines" (Hilfslokomotiven).

Übersetzung durch Alexander Rudin, Bearbeitet und Erweitert durch Bernhard Roll.
Grundlage sind die oNeTRAK Guide Lines "NTRAK Data Sheet '4.4

 

Meine Module

Ich habe meine Module mit meinem Vater geplant, da wir unsere Anlagen kompatibel aufbauen wollten. Nach kurzer Zeit hatten wir uns auf ein Modulmaß von 122cm x 48cm geeinigt - erst danach wurden wir auf oNeTrak aufmerksam und stellten zufrieden fest, daß unser geplantes Maß in die oNeTRAK-Norm fällt.

Das Hauptthema meiner Modulanlage ist ein Interconnection-Point zwischen "meiner Gesellschaft" Atchison Topeka & Santa Fe und der Gesellschaft meines Vaters, der Pennsylvania Railroad. Es gab nur zwei Orte, in denen diese Gesellschaften aneinander trafen - Chicago (etwas schwer nachzubilden) und in Morton, Illinois - wo sich zwei Nebenlinien (Branchlines) der Gesellschaften kreuzten und ein Übergabegleis vorhanden war. Auf einer weiteren Seite möchte ich gerne diese "Stadt" vorstellen !!!

Die "Morton junction" wird Hauptthema meiner Modulanlage, die in einem 7m² Raum Platz finden wird. Sie besteht aus 2 geraden 4 feet Modulen, 3 Eckmodulen (30x30 inch), 2 "Brückenmodulen" von 1 foot Länge und dem Junction-Modul, das aus einem normalen 4 foot Modul und einem Ansatzstück besteht. Der Modulrahmen ist aus 19mm Tischlerplatte gefertigt, die Deckplatte aus 8mm Sperrholz. Die Ecken sind zusätzlich mit 34x34mm Kantholzstücken verstärkt. Alles ist geschraubt und geleimt. Das ganze sieht dann im Rohbau (noch ohne Beine) wie folgt aus:

Nach Fertigstellung der "Rohmodule" liegen diese erstmal Anfang Januar 2001 gestapelt. Die unteren beiden Module sind bereits verbunden und verbleiben in der Form als zweite Ebene über der eigentlichen Modulanlage (ohne Verbindung zur Anlage).

Hier die zusammengefügte Modulanlage ohne Beine. Im Vordergrund links ist das Junction-Modul zu sehen.

Die Beine bestehen ebenfalls aus 34x34mm Kantholz, in das an der Unterseite eine M8-Einschlagmutter und eine 80mm M8-Schraube eingebracht sind, um Höhenverstellbarkeit um +/- 26mm gemäß der Ntrak-Norm zu gewährleisten:

Im Vordergrund sind die 90cm Beine aus 34x34mm Kantholz zu sehen, in denen bereits eine 80mm tiefe 10mm Bohrung eingebracht wurde. Dahinter die fertigen Beine, die mit der Einschlagmutter, einer Kontermutter und der 80mm M8-Schraube versehen sind.

Der erste auf Beinen stehende Modultisch - an den Seiten sind die 5cm "Flügel" aus 16mm Tischlerplatte zu sehen, zwischen denen die 5cm Styrofoamplatte eingefügt wird (die violetten Styrofoamplatten sind rechts im Bild zu sehen).

Am 09.03.2001 stehen sieben Module auf Beinen ... es fehlt noch ein gerades Modul und eine Ecke.

11.03.2001: Es stehen alle Module auf Beinen und sind verbunden ... ende des ersten Bauabschnittes ;-) von 9 Schritten oder so.

19.04.2001: Gut die Hälfte der Skyboards (Hintergrundplatten) ist installiert. Leider haben sich einige Platten verzogen (s. Vordergrund links) - da muß ich noch nachbessern. Zudem fast alle Seitenflügel, zwischen denen die Styrofoamplatten eingefügt werden.

Juni 2001 - 07.10.2001: Nachdem ich zum Geburtstag einen Proxxon Styroporschneider geschenkt bekommen habe, sind nun endlich alle Styrofoamplatten zugeschnitten und eingepaßt.

Januar 2002: Nach einem Trauerfall längerer Baustopp - jetzt sind aber alle Gleise gekauft und als erster Test wurde die Morton Junction bestückt. Der 45,7 cm Radius sieht gefällig aus ...

Nach dem Umzug im Sommer 2002 war erstmal erneut ein Baustopp zu verzeichnen, da natürlich ganz andere Dinge im Vordergrund standen - dafür steht nun etwas mehr Platz zur Verfügung, sodass die Verbindungsmodule zwischen der linken und rechten Raumseite größer werden können. Des weiteren wird die Anlage verlängert und mittelfristig eine Helix zur oberen Ebene erstellt. Das Thema Helix hat sich erledigt, es wird nun eine 3,5% - 4% Rampe mit 11 Meter Länge, die die beiden Ebenen verbindet. Ich habe diverse Tests mit einer 5m Rampe mit 4% gemacht und festgestellt, dass es kein Problem ist, einen Zug mit 10 - 18 Waggons hinauf zu bekommen. US-Loks in Spur N haben Power !

Die untere Ebene ist leider mit dem Problem verbunden, dass man unter einem Anlagenteil durchtauchen muss - aber so läßt sich einfach mehr Fahrbetrieb ermöglichen. Jetzt muss noch die weiße Panele an die Wand und dann kann auch an der Dachschräge die obere Ebene montiert werden. Wie man sieht, sind jetzt auch schon die Loconet-Anschlüsse für mein Digitrax-DCC-System montiert. Es sind ein Digitrax Zephyr, ein Super Chief und auch noch eine Uhlenbrock Intellibox im Einsatz. Zudem drei Handregler.

Die obere Ebene im rechten Raumteil, wo noch keine untere Ebene erstellt ist. Auf der sichtbaren Holzbrücke wird die Kehrschleife der Schmalspur montiert. Darunter im Tunnel auch eine Kehrmöglichkeit für die Normalspur - wenn auch leider mit recht engem Radius von 10,25 inch (26,8 cm).

Ebene 1, also die obere Ebene: Hier verbaue ich meine alte Modellbahnanlage und bin gerade dabei, meine alte Brücke (die mal mein Vater gebaut hat) endlich mal mit allen Verstrebungen zu versehen.

Erste Januarwoche 2008 - seit langem mal eine Woche Urlaub daheim und damit natürlich Baufortschritt ... jetzt ist die Ebene 0 bis auf die "Klappbrücke" durch die Eingangstür zum Raum vom Unterbau fertig. Als Testgleis wird vorerst Unitrack-Gleis von Kato verwendet, dass später in der Ebene -1 im Abstellbereich und auf der Rampe zur Ebene 1 zum Einsatz kommen wird.

Ein erster Yard ist so entstanden, sodass man mal ein paar Züge parken kann. Alle Weichen sind über LS150 Steuermodule von Lenz digitalisiert, sodass man komplett über die Handfahrregler steuern kann - auch Weichenstrassen sind bereits programmiert !

Hier ein Blick über den "alten" Teil der Anlage - ganz links hinter dem Veluxfenster sieht man den Beginn der Rampe zur oberen Ebene. Hier werden die Ebenen 0 und 1 über ein 11,4 m lange Strecke (teilweise zweigleisig) mit 3,5 -. 4% Steigung miteinander verbunden.  Aus Zeitgründen wird erstmal mit Unitrack ausgebaut, um Spaß zu haben. Ziel ist nun die Klappbrücke, um den ganzen Raum umfahren zu können. ;-)

Fortsetzung folgt parallel zum Baufortschritt ...


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Stand: 20. Januar 2008.